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„The Journey“ – Selbstheilung zu absoluter Freiheit?
Anfrage:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich würde mich freuen, wenn sie mir weiterhelfen könnten.
Heute ist eine gute Freundin von mir auf ein Seminar der Vereinigung „The Journey" (Gründerin: Brendan Bays) gefahren. Dieses geht über ein ganzes Wochenende und Ziel ist es, vergangene schlimme Erlebnisse in diesem Seminar zu verarbeiten. Brendan Bays hat angeblich ihr Krebsgeschwür geheilt, indem sie sich selbst therapiert und ein Buch über dieses selbst entwickelte Heilverfahren geschrieben hat. Im Seminar öffnet man sich hier völlig einer anderen Person, gibt viele persönliche Schicksalsschläge preis und hofft so besser mit seinen Schicksalsschlägen klar zu kommen und diese zu überwinden.
Die Kosten eines solchen Seminares sind ziemlich hoch 300 - 400 €, (andere Seminare kosten sogar 1000 € ohne Unterkunft und Verpflegung). Meine Freundin hat auch schon mehrmals in den vergangenen Jahren ein solches Seminar besucht. Wo fliesst das ganze Geld hin?
Ich habe im Internet keine näheren Informationen über die Vereinigung, die Organisation des Vereins und die Zuständigen hierfür finden können ausser auf der eigenen Seite (www.thejourney.com).
Es gibt nahezu keine kritische Auseinandersetzung mit den Methoden Brendan Bays zur "Selbstheilung". Daher meine Frage, ob sie mir mehr über „The Journey“ mitteilen könnten, da ich mir keine genauen Vorstellungen machen kann - ob es Verbindungen von dieser harmlosen Organisation gibt zu sektenähnlichen Organisationen, falls Informationen bei Ihnen vorliegen. Ich mache mir Sorgen, dass man mit solchen Praktiken leicht in die Esoterik abrutschen kann und dies wünsche ich meiner Freundin nicht. Ich wäre Ihnen dankbar für eine Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüssen
Sehr geehrter …
Mit "The Journey" habe ich noch keine persönlichen Erfahrungen gemacht, weder positiv noch negativ. Ich habe mich in den Unterlagen im Internet kundig gemacht und kann auf Grund dieser Recherche folgendes sagen:
Die Methode erscheint etwas allzu sehr positivistisch und alles versprechend. Wenn auf der Journey Therapeutenliste Schweiz gesagt wird, dass the Journey die Möglichkeit biete, absolute Freiheit zu erlangen, ganz zu werden und Heilung zu finden, dann ist das eine ideologische Überhöhung, welche so nicht auf einer seriösen Seite stehen dürfte.
Auf der andern Seite wird die Methode tatsächlich auch von anerkannten Institutionen angewendet. Es wird also durchaus auch ein positives Element darin zu finden und zu gebrauchen sein.
Eine Kritik, die auf die fragwürdigen Aspekte eingeht, findet sich unter http://www.gefuehle.net/brandon_bays_the_journey.htm im Netz. Mir scheinen hier einige wesentliche Überlegungen gemacht worden zu sein. Allerdings müsste man auch den Hintergrund des Autors Andreas Orlik nochmals einer Prüfung unterziehen, bezüglich seiner Vorstellung des inneren Wissens.
Die Vorstellungen, hier wie dort, sind esoterisch geprägt. Und wenn solche Vorstellungen gewissermassen als wahre Welterklärung ideologisch gelehrt und übernommen werden, ist das Abrutschen in ungutes esoterisches Gedankengut immer als Gefahr gegeben. Da kommt es sehr auf die Voraussetzung und die Bedürfnisse der betreffenden suchenden Person an. Und hier ist es klar, ein Mensch, der sich im Leben durch Krankheit bedroht sieht, wird sich natürlich eher an einem solchen methodischen System zu halten versuchen, als einer, der die Lehre mit gewisser persönlicher Distanz wahrnimmt.
Wenn es in Ihrem Falle die Freundin betrifft, scheint mir, die grösste Freiheit müssten Sie beide darin entdecken, dass Sie über diese, sie beschäftigenden Fragen ein offenes und ehrliches Gespräch führen können. Das ist Voraussetzung einer guten Partnerschaft und einer stabilen Beziehung. Alles andere wäre nur ein Agieren, um diesem Anspruch auszuweichen.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Offenheit miteinander finden.
mit freundlichem Gruss
Martin Scheidegger